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Dances for Zoe

In this inter-disciplinary Duo, dancer-choreographer Yui Kawaguchi joins Pianist Matan Porat in an evening of exploration of the concert/dance medium.

The Body of Sounds

Yui Kawaguchi and Matan Porat present "Dances for Zoe"

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The music and the dance are a perfect couple: they don't need each other, but in their encounter they can mutually increase to a higher form of existence. Just as the sound does not have to become visible, the movement can also arise in silence - but gives the fleeting tones in the dialogue a body and is animated by them. The choreographer and dancer Yui Kawaguchi and the pianist Matan Porat now want to explore this alchemical process in their new project "Dances for Zoe", which is based on the Israeli musician's CD of the same name. The title itself is ambiguous: does the addressee dance herself – or are the dances dedicated to her as a passive spectator? Matan Porat's program brings together compositions from the Baroque to the present, from the sarabande and the minuet to the waltz and tango. First of all, the contrast that arises through the variation of the forms in different epochs is attractive: if Jean-Philippe Rameau and Eric Satie start from the same origin, they arrive at just as diverse results as Carl Philipp Emanuel Bach and Maurice Ravel before the horizons of their time , Johannes Brahms, Dmitri Shostakovich or Matan Porat himself. The constant in this kaleidoscope – a word that originally described seeing beautiful forms – is the dancer. But it is also infinitely changeable, is transformed by the sounds and transforms them...

What is particularly noteworthy is a conscious renunciation: Yui Kawaguchi interprets the couple dances exclusively as a soloist, she draws her missing - or invisible - counterpart from herself and from the music. The space and the objects in it as well as the time that elapses with the music serve as possible partners. In the encounter with an imaginary vis à vis, the dance can be experienced in the spectrum between pure joy in movement and spiritual experience, the existential and the elaborate change in the varieties of music. The fact that the scenography refers to visual elements by artists such as Alexander Calder, Joan Miró or Henri Matisse creates an additional level of association for this evening, which also frees many of the virtuoso miniatures from the concert context and breathes new life into them.

But this mutual fertilization and liberation is the actual goal of “Dances for Zoe”: by music and dance finding their common basis – the human heartbeat as the meter of limited time – they also discover each other as the cause and effect of the other. Between ritual and party, between colors and shapes, they argue and flirt, preach and chat with each other without their fingers on the keys and their feet on the floor finding or giving up. So they are - each for himself and both together - the perfect couple.

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Der Körper der Klänge

Yui Kawaguchi und Matan Porat präsentieren „Dances for Zoe“

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Die Musik und der Tanz sind ein perfektes Paar: Sie brauchen einander nicht, können sich in ihrer Begegnung aber wechselseitig zu einer höheren Form des Daseins steigern. So, wie der Klang nicht sichtbar werden muss, kann die Bewegung auch in der Stille entstehen – gibt den flüchtigen Tönen im Dialog aber einen Körper und wird von ihnen beseelt. Diesen alchimistischen Prozess wollen die Choreografin und Tänzerin Yui Kawaguchi und der Pianist Matan Porat nun in ihrem neuen Projekt „Dances for Zoe“ erforschen, das auf der gleichnamigen CD des israelischen Musikers basiert. Dabei ist schon der Titel doppeldeutig: Tanzt die Adressatin selbst – oder sind ihr die Tänze als passiver Zuschauerin gewidmet? Matan Porat versammelt in seinem Programm Kompositionen vom Barock bis zur Gegenwart, von der Sarabande und dem Menuett bis zum Walzer und Tango. Reizvoll ist dabei zunächst der Kontrast, der durch die Variation der Formen in verschiedenen Epochen entsteht: Wenn Jean-Philippe Rameau und Eric Satie vom selben Ursprung ausgehen, kommen sie vor den Horizonten ihrer Zeit zu ebenso diversen Ergebnissen wie Carl Philipp Emanuel Bach und Maurice Ravel, Johannes Brahms, Dmitri Schostakowitsch oder Matan Porat selbst. Die Konstante in diesem Kaleidoskop – ein Wort, das ja ursprünglich das Sehen schöner Formen beschreibt – ist die Tänzerin. Aber auch sie ist unendlich wandelbar, wird von den Klängen verwandelt und wandelt diese um …

Bemerkenswert bleibt dabei vor allem ein bewusster Verzicht: Yui Kawaguchi interpretiert die Paar-Tänze ausschließlich solistisch, sie schöpft ihr fehlendes – oder unsichtbares – Gegenüber aus sich selbst und aus der Musik. Als mögliche Partner dienen ihr dabei der Raum und die darin vorhandenen Objekte sowie die mit der Musik verrinnende Zeit. In der Begegnung mit einem imaginären Vis à vis wird der Tanz im Spektrum zwischen purer Freude an der Bewegung und spiritueller Erfahrung erlebbar, das Existenzielle und das Elaborierte changieren in den Spielarten der Musik. Dass die Szenografie dabei Bezug auf bildnerische Elemente von Künstlern wie Alexander Calder, Joan Miró oder Henri Matisse nimmt, schafft eine zusätzliche Assoziationsebene für diesen Abend, der viele der virtuosen Miniaturen zudem aus dem konzertanten Kontext befreit und zu neuem Leben erweckt.

Diese wechselseitige Befruchtung und Befreiung aber ist das eigentliche Ziel der „Dances for Zoe“: Indem die Musik und der Tanz ihre gemeinsame Basis – den menschlichen Herzschlag als Metrum der befristeten Zeit – finden, entdecken sie einander auch als Ursache und Wirkung des jeweils Anderen. Zwischen Ritual und Party, zwischen Farben und Formen streiten und flirten, predigen und plaudern sie miteinander, ohne dass die Finger auf den Tasten und die Füße auf dem Boden Ruhe finden oder geben. So sind sie – jeder für sich und beide gemeinsam – das perfekte Paar.

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